Gute Tafeln – Schlechte Tafeln?

Shownotes

Fair gehandelte Schokolade gibt es mittlerweile fast in jedem Supermarkt. Warum ist gerade bei Schokolade Fairer Handel so wichtig und wie können Konsumentinnen und Konsumenten faire Schokolade erkennen? Mit Hilfe der heutigen Gäste gelingt ein Blick hinter die Kulissen des Fairen Handels und in die Welt der vielen Siegel, mit denen Schokolade zertifiziert wird. Marika Liebsch unterhält sich mit Eileen Schwarz (Museumspädagogin im Schokoladenmuseum Köln) und Hannah Radke (Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Fairtrade Deutschland).

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00:00:03: Herzlich willkommen bei Chocolate Stories, dem nachhaltigen Podcast von Engagement Global und dem Kölner Schokoladenmuseum.

00:00:11: Nachhaltig? Wieso ist nachhaltig eigentlich so wichtig im Zusammenhang mit Schokolade?

00:00:18: Das besprechen wir mit den besten Schokoladen-Experten und Experten.

00:00:23: In jeder Folge laden wir zwei ein und es geht darum herauszufinden, was gibt es denn überhaupt für Probleme im Zusammenhang mit der Schokolade.

00:00:31: Und was gibt es für Lösungsmöglichkeiten und was kann vielleicht jeder einzelne von uns auch.

00:00:36: Beitragen, damit wir Schokolade mit gutem Gewissen genießen können.

00:00:42: Das Thema von Chocolate Stories heute ist, gute Tafeln, schlechte Tafeln, auf den Spuren des fairen Handels.

00:00:50: In jeder Folge laden wir zwei Gäste ein. Das sind heute Hanna Radke von Fairtrade und Aylin Schwarz vom Schokoladenmuseum Köln. Hannah

00:01:01: Du bist von Fairtrade. Was ist da deine Aufgabe?

00:01:04: Ich arbeite bei Transfer, also Fairtrade Deutschland und ich bin Pressereferentin, das heißt, ich bin sozusagen die Koordinatorin für alles rund um Presseanfragen, Medienanfragen, vermittelt Interviewpartnerinnen bei uns und breite Pressemitteilungen vor

00:01:21: all das eben. Unsere Kommunikation nach außen. Hast also auch so einen Überblick über den kompletten Verband

00:01:29: Genau, also es gibt mit Sicherheit so Fachexpertinnen bei uns, die ganz, ganz tief in den Themen drin sind. Und ich bin das nicht, dafür habe ich sozusagen von allem irgendwie ein bisschen weiß ich was und habe so den Überblick über alle Themen

00:01:42: Spannend, wie bist du dazu gekommen? Ich war früher eigentlich neben dem Studium immer so journalistisch unterwegs und habe ganz viel freiberuflich gearbeitet für Radiosender.

00:01:52: Und habe da eigentlich auch immer schon so soziale und Nachhaltigkeitsthemen gemacht. Das war mir sehr wichtig.

00:01:58: Und bin dann über ein Praktikum bei Greenpeace so in die NGO-Szene gekommen. Ja und dann war ich noch für einen Abstecher bei Caritas International, also bei dem Hilfswerk der Caritas, bei der Entwicklungshilfe.

00:02:09: Ja, dann war für mich eigentlich klar, okay, ich möchte auf jeden Fall im NGO-Bereich bleiben,

00:02:14: PR fand ich ganz spannend, aber eben nicht für irgendein Unternehmen, sondern das war für mich ganz klar, es muss was mit Sinn sein.

00:02:21: Komme auch aus so einer Sozialarbeiter, Familie, mein Vater war Sozialarbeiter. Meine Mutter, meine Schwester und man will ja irgendwie nie das machen, was die Eltern machen, das fand ich ganz schlimm, aber irgendwie so.

00:02:32: Soziale Themen, das hat mich dann doch interessiert und irgendwie.

00:02:35: So ein bisschen äh in die Richtung bin ich am Ende dann doch gegangen. Super interessant. Also wir reden ja gleich ganz ausführlich über Fairtrade. Eileen, du bist hier im Kölner Schokoladenmuseum beschäftigt. Was machst du hier?

00:02:47: Ich arbeite als Museumspädagogin zusammen mit meinem Kollegen, den ich dafür zuständig Inhalte für Führungen zusammenzustellen. Wir geben die Führungen auch selber, um mal auszutesten, ob sie denn funktionieren

00:02:58: bin auch für Bildungspartnerschaften mit Schulen zuständig. Das heißt, wir möchten langfristige.

00:03:03: Wachsende Partnerschaft mit Schulen zusammen haben und ja, schauen einfach, dass wir da so ein bisschen die Bildungsarbeit auch mit einem außerschulischen Lernen fördern können und ansonsten bin ich einfach auch da, um

00:03:15: Inhalte zu recherchieren, es gibt

00:03:16: Menschen, die innerhalb unseres Hauses oder auch außerhalb unseres Hauses ab und zu mal Fragen haben und da sind wir dann auch oft gefragt und ja, es ist eigentlich eine sehr facettenreicher Beruf.

00:03:26: Der einfach auch viel davon lebt, dass man mit Menschen spricht und viel aktives macht und das macht sehr großen Spaß

00:03:33: Das merkt man, du strahlst die ganze Zeit, während du uns das beschreibst. Wir sind ja jedes Mal tatsächlich für diesen Podcast live im Schokoladenmuseum in Köln und auch für jede Folge an einem ganz besonderen Ort.

00:03:45: Du hast heute hier diesen Ort ausgesucht, die Schokoladenschule, warum? Die Schokoschule ist einer unserer Orte, wo ganz viel mit

00:03:51: Bildung und Vermittlung stattfindet. Jede Schulklasse, jede Kinder- und Familienführung und zuletzt auch Erwachsenenführung. Geht hier in diesen Raum und es ist sozusagen ein äh Erlebnis und Verkostungsraum und ein Lernraum

00:04:04: Bei Schule denkt man vielleicht erstmal so, oh nee, jetzt mache ich einen Ausflug und muss in die Schule gehen, aber hier geht's wirklich um Lernen mit Spaß, mit allen Sinnen, also auch mal zu verkosten, eine Kakaobohne zum Beispiel mal zu verkosten.

00:04:16: Zeitgleich auch, wenn ihr euch einmal hier umseht, ganz viele Eindrücke zu bekommen, zum Beispiel über Afrika oder über die Zutaten, die wir hier in unseren Zutaten gläsern haben, wo man die armen Zutaten von Schokolade sehen kann

00:04:28: oder eben auch ganz viele Dinge, wie die sogenannten Jutesäcke, wo Kakao mit transportiert wird und das ist ein sehr erlebnisreicher Ort hier.

00:04:36: Wir probieren gleich auch ein paar Sachen aus. Vorher aber das Thema ist ja Fairtrade heute. Hanna

00:04:43: was genau ist Fairtrade, was macht ihr? Fairtrade ist in erster Linie einfach mal ein Zertifizierungssystem, ein Produktsiegel, das ist ganz wichtig, das heißt, wir handeln gar nicht selber mit Waren.

00:04:52: Das wird schon mal gedacht, dass wir quasi irgendwie, selbst mit Waren handeln, das machen wir nicht, sondern wir zertifizieren eben, also wir stellen sicher,

00:05:00: dass Produkte, die wir hier in Deutschland beispielsweise kaufen können oder in anderen Ländern.

00:05:04: Das klassische Fairtrade-Seal tragen, das ist dieses Grün, Blau, schwarze Siegel und wenn das eben drauf ist, auf den äh Produktverpackungen,

00:05:12: dann können Verbraucher innen sicher sein, dass gewisse Standards, die Fairtrade-Standards, die Spielregeln des fairen Handels eben eingehalten werden

00:05:20: Warum ist denn das so wichtig? Weil eben ganz viele Produkte unter unfairen Handelsbedingungen gehandelt werden, also beispielsweise, dass viel zu wenig bezahlt wird für die Rohstoffe oder Kinderarbeit, das vielleicht ein Problem oder andere Arten von Ausbeutung.

00:05:34: Und das will man natürlich, würde ich mal behaupten, wollen die meisten Verbraucherinnen eigentlich nicht.

00:05:39: Und wir haben keinen Siege für unfairen Handel, aber wir haben eben eines für fairen Handel und so kann man natürlich darauf achten und sicherstellen, dass man diese Produkte kauft, die ohne Ausbeutung hier bei uns gelandet sind.

00:05:50: Warum ist das bei Schokolade gerade so wichtig? Wie sind da die Bedingungen?

00:05:54: Also Schokolade ist wirklich so ein klassisches Beispiel für Ausbeutung im Anbau. Also wir haben bei Schokolade einfach eine ganz große Armut vor Ort, also Schokolade, der Rohstoff von Schokolade, das ist ja Kakao, das sind die Kakao, Bohnen

00:06:09: Da kommt vor allem dieser Rohstoff aus Westafrika, also die Hauptanbauländer sind Ghana und also die Elfenbeinküste.

00:06:16: Da bekommen die Menschen einfach viel zu wenig für ihren Rohstoff, also für den Kakao, das heißt sie verdienen viel zu wenig.

00:06:22: Und so folgen davon sind beispielsweise eben Kinderarbeit, also.

00:06:26: Ne, wenn ähm Familien sind auf die Hilfe vielleicht von den Kindern angewiesen, können sich Schulgelder nicht leisten, solche Geschichten.

00:06:33: Wir haben eine ganz große Perspektivlosigkeit unter jungen Leuten grade, also die sagen, okay

00:06:38: ich verdiene hiermit so wenig, ich ich sehe keine Zukunftsperspektive für mich im Kakao anbaue, dann gehen die in die größeren Städte, wo es aber auch nicht wirklich besser ist. Also letztendlich landen die dann in den großen Slums der Städte eine bessere Zukunft haben sie da auch nicht. Ein anderes Problem, das sind ja jetzt so soziale Folgen, sind ökologische Folgen. Viele

00:06:56: grade Kleinbauernfamilien, also viele Bauernfamilien haben einfach zu wenig Land, um gut vom Kakaoanbau leben zu können, das heißt

00:07:04: Ähm sie versuchen natürlich irgendwie ihre Kakaofelder zu vergrößern und deswegen ist Entwaldung auch ein großes Problem. Also es ist wirklich ein Riesenproblem bei Kakao. Da reden wir auch nochmal in einer eigenen Folge drüber. Es geht ja auch vor allem um Gerechtigkeit

00:07:19: und auch Teilhabe, wenn wir uns vorstellen, dass überall auf der Welt Leute dafür arbeiten, dass wir die Lebensmittel haben, wär's ja auch schön, wenn alle irgendwie wenigstens halbwegs einen

00:07:29: gutes Leben haben könnten mit Mindeststandards.

00:07:33: Geht's, glaube ich, bei euch hauptsächlich. Genau, ich glaube auch, dass viele Leute sich das eben gar nicht bewusst machen, wo die Rohstoffe herkommen. Also ne, wenn wir jetzt diese wir haben diese verpackten, bunten Schokoladentafeln, da ist nicht immer sofort das

00:07:44: Bild von der Person im Kopf, die das eben angebaut hat und dass da viel Arbeit hintersteckt und das ist einfach so weit weg für uns, dass dieses Bild nicht direkt irgendwie in den Kopfen ist.

00:07:54: Das finde ich übrigens, wenn man mal bei euch auf der Seite ist ganz toll, weil ihr den Leuten wirklich ein Gesicht gebt

00:07:59: ne, das ist euch, glaube ich, ganz wichtig. Unsere Philosophie ist so, wir reden ja ganz viel über die Leute immer, aber eigentlich wollen wir die selber zu Wort kommen lassen, also nicht nur über den Kakaobauern oder die Kakaobäuerin reden, sondern einfach mal selber sprechen lassen. Also

00:08:13: und äh denen eben die Möglichkeit geben zu sagen, was sie möchten.

00:08:17: Das ist Eileen bei euch im Museum, hier im Schokoladenmuseum in Köln, auch ein großes Thema. Absolut, also das Thema äh fairer Kakao, faire Bezahlung, Kinderarbeit

00:08:26: Arbeitsbedingungen, das sind ganz große Themen bei uns und wir haben auch gemerkt, dass in den letzten Jahren Gäste, die uns hier besuchen, auch immer mehr Nachfragen und sich immer mehr für das Thema interessieren und das ist auch ganz wichtig. Wir merken einfach auch, dass da ein großer Aufklärungsbedarf besteht

00:08:40: einfach mal darüber zu sprechen, dass wir ja zum einen von dem Klimaabhängigen Kakao, der ja eigentlich nur in den tropischen feuchtwarmen Gebieten wachsen kann, abhängig sind.

00:08:49: Und das aber auch gleichzeitig das nicht heißen sollte, dass die, die am meisten Arbeit haben, am wenigsten Geld verdienen und da versuchen wir einfach,

00:08:57: Die Menschen drauf aufmerksam zu machen und ihnen quasi zu helfen und zu schauen, wo liegen denn die Probleme und Herausforderungen.

00:09:03: Und wo liegen denn auch die Lösungsansätze? Wie macht ihr das hier

00:09:07: ganz genau im Museum. Vor allem äh durch unsere Nachhaltigkeitsführung und aber auch durch unsere Ausstellung selbst, also durch Ausstellungstexte, durch Bilder äh und äh unsere Nachhaltigkeitsführung liegt eben großen Wert darauf, zu zeigen, dass es überhaupt diese Herausforderungen gibt und auch zu zeigen, dass es aber auch Lösungsansätze dafür gibt

00:09:25: und einfach vor allem Schülerinnen und Schülern, die diese Führung buchen, gemeinsam mit ihren Schulklassen, auch den Bezug zur eigenen Lebenswelt.

00:09:33: Zeigen und zu sagen, so sieht es aus. Äh überlegt mal, wie es für euch wäre, wenn ihr nicht zur Schule gehen könntet. Ihr bekommt vielleicht Taschengeld, Kinder von den Kakaobauern, Familien

00:09:42: bekommen, das Taschengeld vielleicht gar nicht und wir versuchen grade in dieser Nachhaltigkeitsführung da viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Darüber hinaus sind wir auch immer wieder Teil von innerstädtischen Veranstaltungen, die zum Thema Nachhaltigkeit stattfinden

00:09:55: oder sind auf Messen vertreten und versuchen, dort aufzuklären. Also wir versuchen uns sehr breit aufzustellen, äh was das Thema Aufklärungsarbeit bei Nachhaltigkeit betrifft, um einfach.

00:10:04: So viele Menschen wie möglich mitzunehmen und zu sensibilisieren. Das Herzstück von Fair Trade, Hanna sind ja die Siegel

00:10:11: kannst du mal erklären, wie die aufgebaut sind, was sind das für Siegel? Also wir haben klassische Siegel, wir nennen das mal Produktsiegel, das ist wirklich dieses, was man kennt und das grün, blau, schwarz, das ist mal mitgebracht, damit man mal den Unterschied auch vor allem sieht.

00:10:27: Also das ist wirklich so dieses klassische Siegel, was die meisten von

00:10:30: was ich nicht Bananen, Kaffee, Kakao eben kenne. Und wir sagen immer, das ist auf schwarzem Grund. Kommen wir nachher noch zu

00:10:36: weil es eben noch ein anderes Siegel gibt. Wenn das drauf ist, dann unterscheiden wir zwischen sogenannten Monoprodukten. Das wäre also ein Produkt, was wirklich nur aus einem, also beispielsweise Bananen, das ist ja, da ist das ganze Produkt fair gehandelt, weil's eben die Bananen sind, so oder Kaffee

00:10:50: Und dann haben wir noch sogenannte Mischprodukte.

00:10:54: Wie beispielsweise Schokolade. Also das ist ein Produkt, was einfach aus mehreren Zutaten besteht. Und ähm dann haben wir dieses

00:11:01: Siegel drauf und einen kleinen, schwarzen Pfeil bei Mischprodukten und der weist in erst mal nur darauf hin, dass es eben weiterführende Informationen zu diesem Produkt gibt. Wo finde ich dann diese weiterführenden Informationen?

00:11:13: Die sind dann auf der Produktverpackung

00:11:15: Also bei diesem Siegel beispielsweise oder sagt aus, wir haben so eine Regel, das ist die allererste Regel. Orvet, also alles, was geht, muss.

00:11:24: Gemacht werden sozusagen und das meint, dass beim Mischprodukten alle Zutaten, die es in Fairtrade-Qualität gibt, eben auch als solche ins Produkt müssen. Also ich kann jetzt nicht sagen, ich habe eine Schokolade und der Kakao, der ist Fairtrade, aber der Zucker nicht.

00:11:39: Sondern alles, was es gibt, muss eben fair gehandelt ins Produkt. Und am Ende müssen mindestens zwanzig Prozent.

00:11:47: Aus fairem Handel stammen und das ist so eine zweite Regeln, die ist ganz wichtig, weil grade bei beispielsweise Vollmilchschokolade habe ich ja immer einen Milchanteil

00:11:56: Und für mich gibt's zum Beispiel keinen Fairtrade-Standard. Deswegen gibt's so diese Ausnahme, aber die löst die erste Regel eben nicht, nicht ab. Das ist ja so ein bisschen,

00:12:06: Kompliziert, wenn man das jetzt erstmal hört, warum muss es so viele verschiedene Siegel geben? Du hast ja jetzt auch erstmal nur das Erste gezeigt. Es gibt dann ja noch, du hast eins mitgebracht auf weißem Grund

00:12:18: ein spezielles Siegel. Also ihr habt, glaube ich, allein bei Fairtrade, glaube ich, wie viel? Fünf verschiedene Siegel? Genau, also es gibt halt

00:12:26: ne, wir haben unterschiedliche Standards und je nach Produkt gibt's dann eben, also dieses klassische Siegel, das kennen die Leute und auf der Verpackungsrückseite steht eben auch immer, welche Zutaten sind denn jetzt aus fairem Handel, wie hoch ist der Prozentanteil, das steht eben alles drauf, so. Und dann haben wir beispielsweise äh noch für Baumwolle haben wir einen extra Siegel, für Gold haben wir ein extra Siegel

00:12:45: und dann gibt's noch

00:12:46: wie nennen die dann eben auf weißem Grund. Das sieht man, das ist, es sind immer noch die Fairtrade-Farben, immer noch dieses Grün, immer noch das Blau, aber eben auf weißem Grund. Und am Rand steht dann

00:12:56: noch mal so eine Zutat beispielsweise. Hier ist das, da steht Koko, also das ist der Kakao, genau. Und das haben wir bei Mischprodukten ist es eben eine zweite Form des Siegels und das können Unternehmen nutzen, die sagen, ja

00:13:09: ich möchte aber nur den Kakao nach Fair Trade Standards handeln. Also dann ist dieses Siegel drauf und sagt, Verbraucherinnen ganz klar.

00:13:16: Auf diesem Produkt, da ist nicht diese alles, was kann, muss Regel, sondern hier ist nur der Kakao Fairtrade.

00:13:24: Moment mal, ganz schön viele Siegel und Bestimmungen. Zur Orientierung, ein kurzer Wegweiser durch den Siegeldschungel.

00:13:32: Fairtrade gehört zu den bekanntesten, ist aber nur eines von vielen. Allein im Bereich Lebensmittel gibt es 38 Siegel.

00:13:40: Bevor ein Produkt ein Siegel bekommt, wird es genau geprüft.

00:13:45: Es gibt Unterschiede worauf Siegel Organisationen achten. Bei Fairtrade liegt der Fokus auf gerechten Lebensbedingungen in den Anbauländern.

00:13:54: Anders das EU-Bio-Siegel. Es zertifiziert, kontrolliert biologischen Anbau. Ob die Bauern und Bäuerinnen vor Ort gerecht bezahlt werden.

00:14:04: Wird nicht geprüft.

00:14:06: Viele Segel werden von unabhängigen Verbänden vergeben. Es gibt auch Unternehmenssiegel. Welches Siegel genau was zertifiziert und wer dahinter steht.

00:14:16: Könnte erfahren bei Siegelklarheit DE. Und jetzt weiter.

00:14:23: Und warum gibt es diese verschiedenen Siegel? Ist das denn überhaupt gut, wenn dann nur der Kakao fair ist und der Rest nicht, es wäre schon.

00:14:30: Gut, wenn alles fair wäre, warum gibt's so verschiedene Siegel?

00:14:34: Natürlich ist es am besten, wenn alles an dem Produkt, was geht, fair ist, das möchten wir natürlich auch von Fairtrade. Gleichzeitig ist es natürlich schon mal ein Anfang, also wenn jetzt Unternehmen sagt, okay, wir möchten umstellen.

00:14:46: Wir fangen mit dem Kakao an, weil das ist der Hauptrohstoff von diesem Produkt. Dann ist das natürlich schon mal ein guter Anfang.

00:14:52: Und für Unternehmen ist es dann einfach leichter so der erste Schritt quasi mit Fairtrade zusammenzuarbeiten, weil sie beispielsweise nicht die komplette Lieferkette umstellen müssen.

00:15:02: Natürlich im besten Fall stellt man erst den Kakao um oder erst den Zucker und dann auch die anderen Zutaten so.

00:15:08: Also so ein bisschen, um möglichst viele Leute ins Boot zu holen und zu motivieren, zumindestens erste Schritte in Richtung Fairtrade zu machen, wenn man noch nicht alles umstellen kann. Absolut, also unser Ziel ist es ja einfach, die Absätze für Produzentinnen, also für Kakaobäuren und Kakaobauern im globalen Süden nach oben zu bringen.

00:15:26: Und das hat bei Kakao unglaublich gut funktioniert, indem wir dieses zweite Siegel eingeführt haben. Wir waren zweitausend.

00:15:32: Vierzehn waren wir bei einem Marktanteil von Kakao, also von Fairtrade-Kakao bei unter einem Prozent. Ja, innerhalb von sechs Jahren sind wir bei einem Marktanteil von 7zehn Prozent, was natürlich

00:15:42: gigantisch ist. Also wenn man jetzt mal an den Kakaobauern denkt, an die Kakaobäuerinnen, die haben natürlich heute weitaus mehr davon, als äh noch vor sechs Jahren.

00:15:50: Also sozusagen, ihr habt richtig was geschafft und es tut sich was.

00:15:53: Absolut und für die Produzentinnen macht es halt keinen Unterschied. Also die Standards gelten sowohl bei dem einen Siegel als auch bei dem anderen Siegel. Also es ist halt

00:16:01: für Verbraucherinnen natürlich einen Unterschied, weil die sagen, Mensch, ich möchte aber, dass der Zucker auch Fairtrade ist, aber letztendlich für den Kakaobauern ist es kein Unterschied. Also die bekommen die gleichen, also die Standards sind gleich.

00:16:12: Hannah, wie genau profitieren denn jetzt eigentlich die Kakaobauern und Bäuerinnen von dem Fairtrade-Siegel?

00:16:19: Also auf der einen Seite sind im Grunde mehrere Ebenen, kann man sagen. Wir haben auf der einen Seite so eine Preiskomponente, das heißt, die bekommen feste Mindestpreise und Prämien

00:16:28: Kakao wird ja am Weltmarkt gehandelt und deswegen sind Kakaobäuerinnen und Bauern oft starken Preisschwankungen ausgesetzt.

00:16:34: Bei Fairtrade ist es so, wenn der Preis gerade gut ist, bekommen die ähm Produzentinnen natürlich den besseren Preis, also den guten Kakaopreis, fällt der Preis aber runter.

00:16:43: Dann ist der Fairtrade-Mindestreis da und fängt sie sozusagen auf, wie so eine Art Sicherheitsnetz.

00:16:48: Und der deckt die Kosten einer nachhaltigen Produktion und sichert diese Produktionskosten immer ab und damit natürlich auch die Produzentinnen.

00:16:55: Dann gibt es noch die Fairtrade-Prämie. Das ist ein finanzieller Sonderaufschlag für Gemeinschaftsprojekte ihrer Wahl.

00:17:02: Und das ist ja schon was Besonderes, was ihr bei Fair Trade da geschafft habt. Wir von Fairtrade sind das einzige Zertifizierungssystem weltweit, äh das eben diese Festprämien und festen Preise dem Produzentinnen bietet.

00:17:14: Wie können diese Prämiengelder verwendet werden? Also das entscheiden letztendlich die Produzentinnen selbst. Die sind bei Fairtrade ja in sogenannten Kooperativen oder Genossenschaften organisiert.

00:17:24: Das hat den Vorteil, dass nicht mehr der einzelne Kakaobauer, die einzelne Kakaobäuerin eben die Ware anbietet und zusammen können die eben viel, viel mehr.

00:17:32: Ware anbieten und werden zu stärkeren Handelspartnerinnen gegenüber Unternehmen auch. Also die bekommen einfach eine stärkere Position am Weltmarkt.

00:17:41: Und diese Kooperativen entscheiden dann gemeinsam, wie sie diese Prämiengelder eben einsetzen wollen. Das kann der Bau von einer Schule sein oder einfach Schulgelder für die Gemeinde, das kann.

00:17:51: Der Ausbau von Straßen sein, damit sie den Kakao einfach besser von A nach B transportieren können.

00:17:56: Oder vielleicht ein Krankenhaus, also es entscheidet nicht ihr als Fairtrade, sondern

00:18:01: Genau das ist ganz wichtig. Also nicht wir sagen, ihr müsst so entscheiden und ihr solltet das so investieren. Die bekommen natürlich Unterstützung in Form von Beratung, aber letztendlich, die Entscheidung liegt bei den Kooperativen.

00:18:12: Ja, Fairtrade ist ja das bekannteste der Siegel, aber es gibt ja auch noch einige mehr. Eileen hier im Schokoladenmuseum. Ihr beschäftigt euch auch mit den Segeln. Was gibt es denn noch für Segeln?

00:18:22: Ja, neben Fair Trade gibt es zum Beispiel noch Uds und Rainforest, die haben sich vor kurzem zusammengeschlossen so zu einem großen Siegel. Die legen dann einen anderen Schwerpunkt auf ihrer Arbeit, also mehr auf den Wirtschaftsfaktor

00:18:34: im Gegenzug zu Fairtrade, die ja vor allem auch auf den sozialen Faktor 8. und neben diesen

00:18:40: großen Siegeln gibt es dann eben auch noch Schokoladeneigene oder firmeneigene Programme, wie auch darauf abzielen möchten.

00:18:47: Gewisse Bedingungen zu verbessern, die Bezahlung zu verbessern. Und wie ist das? Findest du die Siegel gut und wichtig? Ich finde die Siegel auf jeden Fall gut und auch wichtig

00:18:56: und ich merke auch in unseren Führungen zum Beispiel, dass die Schülerinnen und Schüler und auch die Lehrerinnen und Lehrer unsere Besucherinnen und Besucher ein großes Interesse daran haben,

00:19:07: was es für Siegel gibt, was die Siegel tun und was man ja auch dadurch auch als

00:19:11: einzelner Konsument zu Hause tun kann, weil wir können ja jetzt nicht alle sagen, wir fahren in die äh Gebiete zum Beispiel, auf die Kakaopflanzung, in die Cvois und packen damit an. Das wird das Problem langfristig nicht lösen, sondern man kann durch die Siegel quasi auch vermitteln. Du kannst hier als Einzelperson mit

00:19:28: wenigen Mitteln auch schon viel erreichen. Hanna, wie siehst du das? Fairtrade, bringt das wirklich was?

00:19:34: Absolut, ja, also ich stimmen Eileen auf jeden Fall auch zu. Also ich finde Siegel auch ganz wichtig, gerade für Verbraucherinnen, dass sie eben mehr Orientierung bekommen, mehr Transparenz, also dass die wirklich, wie du sagst, die können nicht alle hinfliegen, um Gottes Willen, bitte nicht und dafür sind Siegel unglaublich wichtig. Aber, und jetzt kommt es aber, ja

00:19:52: ich

00:19:53: glaube, dass Siegel einfach, weil es gibt halt große Unterschiede, muss man einmal sagen, also ein Siegel ist nicht gleich Siegel, du hast Unternehmenssiegel angesprochen, also quasi eigene Siegel von Unternehmen und da bin ich so ein bisschen skep

00:20:04: Tisch, weil.

00:20:05: Da fehlt halt eine externe Kontrolle. Also da gibt's jetzt Fair Trade beispielsweise. Da haben wir Flohsear, das ist bei euch ja ganz anders. Genau, da haben wir eine externe Zertifizierungsstelle und die zertifiziert sowohl die Bauern und Bäuerinnen vor Ort, aber auch die Unternehmen, also die komplette Lieferkette wird zertifiziert und kontrolliert regelmäßig.

00:20:22: Und das finde ich total wichtig. Also weil natürlich Unternehmen können ganz viel behaupten

00:20:26: aber was man nachher umsetzt und macht, ist natürlich nochmal was anderes. Da kommen die Nachfragen oft in unseren Führungen. Wird das denn überhaupt kontrolliert.

00:20:34: Und wenn das jetzt eine angekündigte Kontrolle ist, dann versteckt man die Kinder für den einen Tag vielleicht zu Hause und sagt so, ihr kommt heute mal nicht. Da bin ich auch immer wieder überrascht, wie reflektiert und sensibilisiert Schülerinnen und Schüler auch schon sind.

00:20:46: Sind da schon die Bohren da schon sehr genau nach. Ich finde das auch total wichtig, dass man auch nochmal darauf eingeht zu sagen, so ist

00:20:51: Ist ja schön, wenn man das Siegel da hat, aber da gehört ja noch viel mehr dazu, ne? Man muss sich auch drum kümmern. Man muss vor Ort sein, man muss schauen, wie entwickelt sich die allgemeine Situation weiter. Es muss sehr flexibel sein mit den Preisen zum Beispiel auch, dass man sagen kann, äh der Weltmeister.

00:21:06: Sich jetzt wieder nach unten, der Preis für Kakao. Da muss ich jetzt sagen, das ist wirklich eines der äh großen Fragezeichen, die immer über den Köpfen der Schülerinnen und Schüler steckt.

00:21:14: Ohne Kontrolle bringt's natürlich auch. Und Kontrolle, das muss man halt auch sagen, kostet. Also wir kriegen schon mal zu hören, ja, Fair Trade sei so teuer, aber ja.

00:21:22: Vielleicht nicht günstig, aber dafür gibt es eine starke Kontrolle und das gibt es eben nicht umsonst.

00:21:27: Da stecken ja auch Leute dahinter, die sind vor Ort, die sprechen auch wirklich mit den Leuten, die kontrollieren regelmäßig eben jetzt nicht alle zehn Jahre

00:21:35: und das sind eben alles ein Kostenfaktoren dafür, dass man aber dann am Ende auch wirklich sagen kann, hier dieses Produkt ist fair gehandelt.

00:21:42: Jetzt reden wir darüber, dass das wichtig ist, dass das viel bringen. Kannst du mal Zahlen nennen, Hanna, wie viel

00:21:48: Bauern und Bäuerinnen profitieren von Fairtrade. Also wenn wir jetzt nicht nur auf den Kakao gucken, sondern wirklich auf Fairtrade allgemein, dann können wir sagen, dass eins Komma neun Millionen ähm Produzentinnen, also das sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, das sind aber auch Arbeiterinnen auf Plantagen

00:22:04: profitieren von Fairtrade und zwar in 72 Ländern. Also tatsächlich etwas, was eine Relevanz hat. Absolut, ja.

00:22:13: Moment mal. Seit wann gibt es überhaupt Fairtrade.

00:22:17: Angefangen hat die faire Handelsbewegung 1950. Da haben sich unabhängige Organisationen und Produzenten zusammengeschlossen.

00:22:26: Armut in den Erzeugerländern für Kakao zum Beispiel, zu bekämpfen. Nach diesem Vorbild gründeten sich dann immer mehr Gruppen auf der ganzen Welt.

00:22:36: Irgendwann wurde es unübersichtlich. Um Kräfte und Wissen zu bündeln, wurde mit Fairtrade eine Dachorganisation geschaffen, der sich viele anschlossen.

00:22:45: Seit 2002 gibt es ein gemeinsames Fairtrade-Siegel. Fairtrade international umfasst derzeit

00:22:53: 25 nationale Fairtrade-Organisationen drei Produzentennetzwerke und sieben Marketingorganisationen.

00:23:01: Und jetzt weiter.

00:23:03: Jetzt gibt's ja immer so ein bisschen, so Eileen hat's grade auch schon angesprochen, so diese Skepsis. Ist denn wirklich Fairtrade drin, wenn Fairtrade

00:23:12: draufsteht. Also was man sagen muss, ist dass nur weil jemand jetzt Fairtrade zertifiziert ist, also mal ein Kakaobauer oder einen Kakaobäuerin eben nach den Fairtrade-Standards zertifiziert ist und am fairen Handel teilnimmt.

00:23:24: Garantiert das natürlich noch keine Absätze. Das heißt, es gibt nicht das Rundumpaket, dass wir sagen, okay und hier sind deine Unternehmen, die kaufen ab jetzt von dir und du kriegst äh nur noch ähm Fairtrade-Absatz

00:23:34: So, das ist leider nicht so, da ist natürlich Angebot und Nachfrage. Und wir haben über den äh Marktanteil von Kakao gesprochen. Wir sind bei siebzehn Prozent.

00:23:43: Ist in den letzten Jahren unglaublich gestiegen, was super ist, aber man muss ja auch gucken, wir sind noch nicht bei hundert Prozent.

00:23:49: Und das merken wir eben auch bei den Kooperativen, also Bauern sind bei Fairtrade in äh Kooperativen zusammengeschlossen, also es gibt nicht den einzelnen Bauern, die einzelne Bäuerinnen, sondern eben die tun sich zusammen, damit so eine Kooperative dann letztendlich vom fairen Handel profitiert, müssen die am Ende auch 30 bis 40 Prozent ihrer Absätze unter Fairtrade

00:24:07: Bedingungen verkaufen. Also ich denke mal,

00:24:10: Wenn du so berichtest, kann man festhalten, es bewegt sich tatsächlich was, es muss sich noch viel mehr bewegen, aber wir können schon auch festhalten, die Zertifizierung und die Siegel bringen was, es bewegt sich was. Wie ist das denn

00:24:22: Es gibt ja auch tatsächlich Schokolade beim Discounter, wo das Fairtrade-Zeichen drauf ist

00:24:27: Ist das wirklich Fair-Trade-Schokolade? Das ist auch nach dem Fair-Trade-Standards gehandelt und äh Fair-Trade-zertifiziert. Also man muss sagen, fair an sich das Wort ist wie grün oder ja nachhaltig. Kein geschützter Begriff

00:24:40: aber das Fairtrade Siegel, das ist auf jeden Fall rechtlich geschützt und wo das drauf ist, da ist es eben auch geprüft, dass diese Produkte nach Fairtrade-Standards gehandelt sind.

00:24:49: Auch so eine ganz günstige Discounterschokolade. Wie machen die das? Auch so eine ganz günstige Discounterschokolade. Für den Bauern und die Bäuerin macht es keinen Unterschied, ob die Schokolade jetzt für fünf Euro oder für eins 9neunzig am Ende verkauft

00:25:02: wird, also der Unterschied liegt halt darin.

00:25:05: Natürlich so ein Discounter einfach eine ganz, ganz andere Menge an Schokolade abnimmt, sodass heißt die Produkte letztendlich auch günstiger verkaufen kann, weniger in Werbung investiert, vielleicht auch nicht so eine große Marge hat, ne, was er selber quasi daran verdient und

00:25:18: Deswegen für die Verbraucherinnen, also da man muss man nicht unbedingt äh die 6 Euro Schokolade aus dem Bioladen kaufen, damit

00:25:25: Bäuerinnen und Bauern im Ursprung profitieren. Das ist ja auch eine

00:25:28: super Nachricht, finde ich jetzt, weil man ja oft denkt, hm, das ist jetzt alles teuer, wenn ich Fairtrade kaufen möchte, kann ich gar nicht. Eileen, ich habe gesehen, du hast so einen Korb mitgebracht aus eurer

00:25:37: Führung, da sind auch Discounter Schokoladen drin. Oh, also dieser äh Nachhaltigkeitskorb, den wir hier haben, der ist gefüllt mit ganz vielen verschiedenen Produkten

00:25:44: die zum Beispiel wie Schokolade oder Kakaopulver, aber auch so was wie Zucker oder Kaffee. Bei Schülerinnen und Schülern muss man immer den Bezug zur eigenen Lebenswelt

00:25:53: herstellen. Das ist ganz wichtig. Sie brauchen was zum Anfassen. Sie müssen verstehen, wieso das wichtig ist und auf den eigenen Alltag

00:25:59: beziehen können. Gar nicht nur bei Schülerinnen und Schülern, ich glaube, bei mir wäre das genau. Auf jeden Fall, das stimmt.

00:26:06: Und es heißt ja auch immer, es ist so kompliziert Herr zu kaufen, aber wenn ich den Korb sehe, das gibt's auch alles im ganz normalen Supermarkt. Auf jeden Fall und es kann sich jeder leisten. Genau, wir verteilen diese Verpackungen und wir sagen dann so, schaut doch mal, findet ihr hier irgendwie Hinweise darauf, dass.

00:26:20: Siegel drauf ist oder irgendetwas, was euch den Hinweis gibt, dass ihr vielleicht etwas fair oder nachhaltig ist. Und dann stellen die meisten fest, ach, die eine Schokolade, die haben wir doch regelmäßig bei uns zu Hause, dann tun wir doch schon was. Das ist doch super. Oder jemand anderes stellt fest

00:26:34: hm, bei mir ist da jetzt vielleicht.

00:26:36: Nichts zu sehen und vielleicht stellt man dann auch fest, da passiert auch noch nicht so viel für den fairen Kakao, da muss ich mal mit meiner Mama zu Hause sprechen und weiß jetzt, dass es auch bezahlbares Schokolade gibt, die wir zu Hause essen können und tun auch gleichzeitig was Gutes.

00:26:49: Und vielleicht ja auch eine schöne Idee. Ich glaube, wenn man so eine Lieblingsschokolade hat und man sieht kein Siegel drauf, was man ja auch immer, immer machen kann, einfach mal hinschreiben und sagen, hey.

00:26:58: Ich habe kein Siegel bei euch entdeckt. Warum? Und es ist nicht fair gehandelt und warum packt ihr kein Siegel drauf? Vielleicht entscheidet sich ein Unternehmen letztendlich dafür, doch noch auf Fair Trade um du hast ja auch gesagt, ihr wachst und es machen immer mehr mit, wie viele Unternehmen machen mittlerweile mit bei Fairtrade?

00:27:13: Also es werden immer mehr und ich glaube in Deutschland sind wir bei weit über 400 Unternehmen, die schon Fairtrade-Produkte anbieten und ja oft auch nicht nur ein Produkt, sondern eben auch unterschiedliche.

00:27:23: Das heißt, wir alle können etwas tun, indem wir darauf achten, Fairtrade-Schokolade zu kaufen. Du hast gesagt, Hannah, auch ein Unternehmen schreiben, wenn man so ein Siegel vermisst, was kann man denn eigentlich noch machen?

00:27:34: Ich find's immer klasse, dass man sich auch noch weiterhin einbringen kann. Also ich kann natürlich äh als Privatperson irgendwie schreiben und als Unternehmen auffordern, hey, stellt doch um.

00:27:43: Ich kann mich aber auch im Rahmen von beispielsweise unseren Kampagnen engagieren. Also wir haben unterschiedliche Kampagnen, zum Beispiel gibt es die Fairtrade-Schools-Kampagne.

00:27:51: Das ist eine Kampagne, da können sich Schulen drum bewerben. Das heißt, die zeigen einfach, dass sie das Thema Fairtrade und den das Thema fairer Handel

00:28:00: in die Schule bringen, also wirklich im Unterricht behandeln beispielsweise, was verdient denn ein Kakaobauer, eine Kakaobäuerin im Durchschnitt oder

00:28:08: Wie wird Kakao überhaupt angebaut? Also so ein bisschen was, was Eileen auch erzählt hat, was ihr hier macht.

00:28:12: In den Unterricht tragen. Das ist eine Möglichkeit, äh man kann im Schulkios dann faire Sachen anbieten, faire Schokoriegel oder Limonaden.

00:28:21: Solche Geschichten. Also da gibt's unterschiedliche Wege, wie man sich eben einbringen kann.

00:28:26: Ja ganz viele Sachen. Ich glaube, bei euch auf der Seite, wenn man was machen will, findet man auch Informationen dazu. Also wenn ich jetzt sage, oh, finde ich spannend, finde ich da bei euch auf der Seite auch was?

00:28:36: Einfach mal bei uns auf der Homepage WWW Fairtrade Minus Deutschland Punkt DE vorbeischauen und eigentlich kann man sagen, für jedes Alter was, also von Unis, äh Schulen, Städte machen mit, also einfach mal vorbeischauen und äh gucken, wie man sich einbringen kann.

00:28:50: Aylin, was hast du noch für

00:28:52: Tipps und Ideen, wie arbeitet ihr im Museum um noch etwas zu tun, außer, dass man sagt, ich kaufe jetzt noch mehr Fairtrade, was kann man noch machen?

00:29:00: Darüber reden kann man. Das ist ganz wichtig. Man tauscht sich aus mit seiner Familie, man geht nach Hause und fordert vielleicht bei Mama und Papa ein

00:29:07: dass man jetzt vielleicht die faire Schokolade kauft, man spricht mit seinen Freundinnen und Freunden, man spricht in der Schule darüber mit der Lehrerin, mit dem Lehrer, vielleicht auch entstehen da ganze Projekte daraus, also Vernetzung

00:29:18: darüber sprechen und Kommunikation miteinander ist ganz wichtig und das liegt uns auch immer sehr am Herzen über die Kommunikation, über Sensibilisieren, viele Menschen zu erreichen

00:29:28: und auch einfach nicht aufzugeben. Also wir haben ja jetzt einen super Start, finde ich auch in den letzten Jahren vor allem hingelegt. Es tut sich immer mehr im Kakaosektor, immer mehr Menschen werden darauf aufmerksam gemacht, wie schlecht die Arbeitsbedingungen sind, wie schlimm es mit der Kinderarbeit aussieht

00:29:42: und ich finde es einfach großartig, dass wir die Gelegenheit haben, auch ganz viel über Social Media zum Beispiel oder eben zum Beispiel auch über unser Museum, die Menschen darauf aufmerksam zu machen und,

00:29:51: Einfach wenn alle mitmachen, dann erreichen wir ja noch viel, viel mehr, als wir uns vielleicht jetzt noch vorstellen können.

00:29:57: Finde es auch so toll, mit euch zu sprechen. Ihr seid beide so begeistert und habt so viele Ideen. Also, ich glaube, das macht voll Spaß, sich mit Fairtrade und mit diesem Thema zu befassen, also wirklich Mut machend.

00:30:08: Herzlichen Dank, dass Sie heute hier gewesen seid bei Chocolate Stories. Danke, dass wir da sein können. Ja, vielen Dank für die Einladung. Also, hat wirklich viel Spaß gemacht.

00:30:18: Ja und wir haben jetzt ja auch ganz viel über das Engagieren gesprochen. Ihr habt beide erzählt, was man tun kann und dieser Podcast.

00:30:26: Wird ja vom Schokoladenmuseum Köln möglich gemacht und von Engagement global und da kann sich auch wirklich jeder super engagieren und einbringen.

00:30:34: Schaut entweder in den von diesen Podcast oder geht auf die Seite von Engagement global.

00:30:39: Ihr könnt da sogar in die Außenstellen persönlich vorbeigehen, das ist jetzt ganz neu. Ähm spannend, kann ich nur zu ermuntern, engagiert euch.

00:30:48: Und Chocolate Stories ist eine Produktion vom Schokoladenmuseum Köln und Engagement global im Rahmen des Programms entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland.

00:30:57: Podcast wird finanziert mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

00:31:03: Vielen Dank fürs Zuhören. Ich bin Marika und ich freue mich auf die nächsten Folgen bei Chocolate Stories.

00:31:07: Music.

00:31:16: Dies ist eine Produktion von Podcaststudio Punkt NRW.

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